Die 9-jährige Bernadette, genannt „Benni“, gilt als aggressiv und unberechenbar. Aufgrund traumatischer Erfahrungen in frühester Kindheit darf niemand ihr Gesicht berühren. Von der Sonderschule wird sie dauerhaft suspendiert und auch in keiner Pflegefamilie oder Wohngruppe hält sie es lange aus. Als sogenannter „Systemsprenger“ droht sie durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe zu fallen. Dabei sehnt sich Benni danach, wieder mit ihrer Mutter zusammenzuleben. Bianca ist aber ebenso überfordert und hat Angst vor der eigenen Tochter.
Gleichzeitig ist sie Mutter zweier weiterer minderjähriger Kinder.
In einem verzweifelten Versuch engagiert die warmherzige Frau Bafané vom Jugendamt einen Anti-Gewalt-Trainer für Benni. Micha, der dem Boxsport zugetan ist und bisher mit straffälligen Jugendlichen zusammengearbeitet hat, wird als Schulbegleiter eingestellt. Nach neuerlichen Gewaltausbrüchen verbringt er auf eigenen Vorschlag drei Wochen mit dem Mädchen im Wald. Obwohl er bei der Erlebnispädagogik an seine Grenzen stößt, lässt sich Benni auf ihn ein und er findet Zugang zu ihr. Als der Aufenthalt mit dem Mädchen endet, klammert sich Benni an Micha und möchte bei ihm bleiben. Micha hat aber eine eigene Familie und droht seine professionelle Distanz zu verlieren. Er möchte den Fall abgeben. Als plötzlich Bennis Mutter Bianca auftaucht und anbietet, sie wieder bei sich aufzunehmen, scheint eine tragfähige Lösung gefunden. Bianca scheut aber im letzten Moment die Verantwortung und flüchtet vor dem gemeinsamen Gespräch. Frau Bafané erleidet in der Folge einen Nervenzusammenbruch, als sie Benni von der neuerlichen Enttäuschung berichten muss. Auch die Unterbringung bei einer früheren Pflegemutter schlägt fehl, da Benni ein dort bereits befindliches Pflegekind bei einem Wutausbruch schwer verletzt.
Benni wird als Zwischenlösung ihrer alten Obhutnahmestelle übergeben. Die geschlossene Unterbringung oder ein Auslandsaufenthalt werden als letzte Optionen für das Mädchen angesehen. Benni flüchtet aber zu Micha und seiner Familie, die sich bereiterklärt, sie für eine Nacht aufzunehmen. Als Benni am frühen Morgen mit Michas Sohn im Säuglingsalter spielt, eskaliert die Situation. Sie weigert sich das Kind der Mutter zu übergeben und schließt sich im Bad ein. Daraufhin bricht Micha in Panik die Tür auf. Benni flüchtet in den nahegelegenen Wald und wird Stunden später unterkühlt aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Versuch, das Mädchen später auf einen Auslandsaufenthalt nach Afrika zu schicken, schlägt ebenfalls fehl. Benni flüchtet aus dem Sicherheitsbereich auf das Dach des Flughafens.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Systemsprenger (Film)
Zeitungsartikel von Montag den 27.01.2020
Adoptiert – Jan Klein im Gespräch mit Kati Pfau
Jan Klein wurde kurz nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Die beiden Menschen, die er heute als seine Eltern bezeichnet, boten ihm ein liebevolles Zuhause. Dennoch blieb dieses Loch in der Seele, von seiner Mutter weggegeben worden zu sein. Er hat es nur überlebt, weil er sich geschworen hatte, seine leiblichen Eltern zu finden. Im Frauenraum spricht er über seinen langen, schmerzvollen Weg zu sich selbst und sein Buch, das daraus entstanden ist. Ihm zur Seite steht Boris, sein Jugendfreund und Fels in der Brandung der ablehnenden Dorfgemeinschaft. Er erzählt, wie der rebellische Jan damals wahrgenommen wurde und was die beiden verband.